Menschlicher Einfluss auf das Klima
Die zunehmenden Überflutungen der Stadt Venedig stehen in Zusammenhang mit dem Klimawandel und dem menschlichen Einfluss auf das Klima. Seit Beginn der Industriellen Revolution wird ein starker Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre beobachtet. Vor allem das Kohlendioxid (CO2) ist maßgeblich daran beteiligt. „Dieser Anstieg verstärkt den Treibhauseffekt und führt zu einer globalen Erwärmung an der Erdoberfläche und in den unteren Luftschichten.“ (LATIF, 2007, S. 136)
Dabei zu berücksichtigen ist, dass das Klima sehr träge ist und auf äußere Einflüsse mit einer Zeitverzögerung von einigen Jahrzehnten reagiert.
Eine starke Erderwärmung ist - sowohl global als auch auf die Nordhalbkugel bezogen - nachweisbar. Die Globaltemperatur ist in den letzten hundert Jahren um ca. 0,8 Grad Celsius angestiegen. In den letzten 30 Jahren konnte eine Erwärmung von 0,6 Grad Celsius beobachtet werden. Als das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen stellte sich das Jahr 2005 heraus. Das 20. Jahrhundert gilt als das wärmste in den letzten tausend Jahren. „Damit gilt das Argument nicht mehr, dass der Großteil der Erwärmung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stattgefunden hat, als die Treibhausgaskonzentrationen nur recht schwach angestiegen sind.“ (LATIF, 2007, S. 137)
Über den Kontinenten wurde eine deutlich stärkere Erwärmung festgestellt als über den Weltmeeren. Denn Landoberflächen, insbesondere die zunehmenden städtischen Ballungsräume, erwärmen sich stärker als Meeresoberflächen. Es hat zwar in der Vergangenheit immer wieder Klimaschwankungen ohne menschliche Aktivität gegeben, wie zum Beispiel die mittelalterliche Warmzeit oder die kleine Eiszeit. Im Vergleich zum Anstieg der Temperatur der letzten Jahrzehnte waren diese Ereignisse jedoch global gesehen deutlich schwächer.
Nicht nur die Temperatur zeigt, dass sich das Klima verändert hat. Sowohl die Eis- als auch die Schneebedeckung der Erde hat sich verringert. Einige Gletscher in den Alpen haben etwa 50 Prozent ihrer Masse verloren. „Der Meeresspiegel ist im 20. Jahrhundert um ca. 10-20 cm angestiegen, zum Teil wegen der Gletscherschmelze und zum Teil, da sich der Wärmeinhalt der Ozeane deutlich erhöht hat, wodurch es zu einer Wärmeausdehnung (thermische Expansion) des Meerwassers kommt.“ (LATIF, 2007, S. 139)
Klimaforscherinnen und –forscher beobachten darüber hinaus die Häufigkeit von extremen Niederschlägen auf der Nordhalbkugel, die Zunahme von sommerlichen Trockenperioden und intensive tropische Wirbelstürme.
Quelle: Mojib Latif: Bringen wir das Klima aus dem Takt – Hintergründe und Prognosen, 2007
An der Universität für Bodenkultur Wien (http://www.boku.ac.at) wird speziell am Institut für Meteorologie (http://www.wau.boku.ac.at/met.html) zu diesem Thema geforscht. Das Studium „Umwelt und Bioressourcenmanagement“ bietet u.a. das Modul „Management atmosphärischer Ressourcen“ als Schwerpunkt an.