Die Dogen von Venedig
Zu Lebzeiten Francesco Guardis (1712-1793) standen nacheinander 10 Dogen an der Spitze der Republik Venedig (die drei letzten waren Alvise Mocenigo IV. 1763–1779, Paolo Renier 1779–1789 und Ludovico Manin 1789–1797). Kurz nach dem Tod des Künstlers übergab der letzte Doge die Stadt an Napoléon Bonaparte, die Franzosen übergaben Venedig an das Haus Österreich. Damit war das Ende der Republik Venedig besiegelt.
Der Doge (von lateinisch Dux = Führer, Anführer, Fürst) war das Staatsoberhaupt der Republik Venedig. Ursprünglich war er ein lokaler Stellvertreter des Exarchen von Ravenna, der wiederum der Statthalter des Byzantinischen Reiches in Oberitalien war. Durch die Abspaltung Venedigs von Byzanz wurde der Doge autonom und zum Herrscher der Stadtrepublik.
Der Doge vereinigte sowohl militärische als auch richterliche Aufgaben, so dass das Amt im frühen Mittelalter eine fast uneingeschränkte Macht besaß. Dies wurde im 12. Jahrhundert geändert, dem Dogen wurde der Große Rat und folgend der Rat der Zehn zur Seite gestellt. Diese oberste Kontrollinstanz vereinte alle Macht in sich, das Amt des Dogen hatte von nun an eher repräsentativen Charakter. Es blieb ihm allerdings der militärische Oberbefehl.
Das Verfahren der Dogenwahl wurde im Laufe der Zeit immer komplizierter. Genügten 1172 bei der Wahl des 39. Dogen, Sebastiano Ziani, noch zwölf Wahlmänner, so brauchte man bei der Wahl seines Nachfolgers schon ein vierzigköpfiges Wahlkollegium. Die Sorge der Familien, es könnte einer unter ihnen die Herrschaft an sich reißen und nach dem Muster anderer italienischer Städte eine Familiendynastie durchsetzen, führte zu einem komplizierten Verfahren, mit dem man Wahlmanipulationen ausschließen wollte. Das Wahlsystem selbst war eine Mischung aus Zufallsentscheidung durch das Los und einer öffentlichen, freien und sorgfältig durchgearbeiteten Beratung und Beschlussfassung.
Seit dem 14. Jahrhundert wurde der Doge mit dem Corno Ducale, einer besonderen Art von Krone, bekrönt. Der Corno ist eine steife Kappe mit einer hornartigen Spitze und einem kronenartigen Metallring. Unter dem Corno trug er eine Mütze aus feinem Leinen, den Camauro. Die Krönungskappe Zogia war aus Brokat und mit Edelsteinen geschmückt, während der übliche Corno aus weniger kostbarem Material hergestellt wurde. Bei der Krönung trug der Doge über einem langen Untergewand, der Dogalina, die mit einem schmalen Gürtel mit goldener Schnalle gegürtet wurde, einen weiten Umhang mit einem pelerinenartigen Kragen aus Hermelin, dem Bavaro. Zum Gewand des Dogen gehörten die auffallenden Knöpfe, die Campanoni d'oro.
Die private Kleidung entsprach der Alltagskleidung eines venezianischen Nobile. Die Dogaressa trug eine kleinere Kappe.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Doge_von_Venedig