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Brunnen und Zisternen in Venedig

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Viele TouristInnen wundern sich noch heute, wie es Süßwasser in Venedig geben kann, obwohl die Stadt mitten im Meer, also im Salzwasser liegt.
Das Wasser wurde bereits in Zeiten von Francesco Guardi in Brunnen gesammelt. Es gab zwei Systeme: Brunnen mit Quellwasser und Zisternen, die das Regenwasser filterten. Um die Häuser verlaufen Dachrinnen, über die das Regenwasser in die Brunnen fließt. Das Wasser aus den Zisternen ist gesünder und besser verträglich als das harte fließende Wasser.
Es gab mehr als 6000 Brunnen, die um das Jahr 1880 anlässlich der Fertigstellung des Äquadukts geschlossen wurden. In San Barnaba befindet sich noch einer der seltenen Brunnen aus Backstein. Er liegt in einem kleinen Garten. Das von den angrenzenden Dächern gesammelte Regenwasser gelangte durch Rinnen in den Brunnen. Die Rinnen hatten ein geringes Gefälle, damit sich das Wasser mit Sauerstoff anreichern und sich die Schmutzteilchen absetzen konnten. Danach floss das Wasser in die Schächte und wurde durch Kieselsteine und Sand gefiltert, bevor es sich in der Zisterne sammelte. Das System ist auch heute noch zu erkennen.
In Zeiten besonderer Trockenheit kam es dennoch zu Wasserknappheit. Jede Piazza oder jeder Campo in Venedig hat einen Brunnen, der von der Stadt für die Mehrheit der BürgerInnen für die verschiedensten Bedarfsfälle angelegt wurde.
Mehr als eine Milliarde Menschen haben auch im 21. Jahrhundert keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. Das endet für viele Menschen häufig tödlich: Nach Angaben der Vereinten Nationen sterben jedes Jahr rund vier Millionen Menschen an Krankheiten, die durch verschmutztes Trinkwasser verursacht werden. In vielen Ländern der Erde ist die Wasserversorgung der Bevölkerung nicht gesichert. Doch die Zahl der Menschen auf unserem Planeten wächst. Bis zum Jahr 2050 gehen die Vereinten Nationen von etwa 8,9 Milliarden Weltbürgern aus. Damit wächst auch die Konkurrenz um den Zugang zur lebenswichtigen Ressource Wasser.
Die Oberfläche unseres Planeten ist zu 70 Prozent von Wasser bedeckt. Nur zweieinhalb Prozent davon sind Süßwasser und davon steckt das meiste im Eis der Polkappen. Knapp ein Prozent des Süßwassers steht dem Menschen zur Verfügung, das bedeutet 0,02 Prozent des Wassers der Erde. Es ist mit einer Zunahme von Konflikten und sogar Kriegen ums Wasser zu rechnen. Manche Fachleute gehen davon aus, dass Wasser und der Mangel an technischen Möglichkeiten, das kostbare Nass effizient zu nutzen, schon bald zur Hauptursache von Konflikten werden könnte.


Link: http://www.wau.boku.ac.at/wau.html Department für Wasser-Atmosphäre-Umwelt der Universität für Bodenkultur

Quelle: Gianni Berengo Gardin, Cristina Moldi-Ravenna und Teodora Sammartini: Die geheimen Gärten Venedigs, Diederichs Verlag, München, 1995

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