Stadtplanung
Die Stadtplanung ist ein wichtiger Aspekt in der Architektur. Ein Gebäude muss immer im Kontext seiner Umgebung gesehen werden und auf seine Umwelt reagieren. Ein typisches Beispiel hierfür ist Venedig, denn die Stadt lebt nur durch ihre einmalige Kombination aus Einzelelementen, wie Kanälen, Gebäuden und Verkehrswegen. Auch die labyrinthische Wegeführung ist ein wesentliches Element, das aus der Stadt der vielen Klischees nicht weggedacht werden kann.
In der Stadtplanung finden wir zwei große Systeme, die gegenübergestellt werden können: Zum einen gibt es natürlich gewachsene, labyrinthartige Strukturen, wie wir sie in mittelalterlichen Innenstädten oder eben in Venedig vorfinden. Zum anderen gibt es geplante Strukturen, deren Anfänge manchmal bis in die Antike zurückgehen. Hierzu zählt das hippodamische System, dessen Rasterstruktur in den Städten Milet und Priene angewandt wurde.
Diese Strukturen finden sich auch in modernen Städten wie San Franciso wieder. Gerade dort kann man die Wichtigkeit von Stadtplanung sehen - jeder Film der in San Francisco spielt zeigt mindestens einmal das auf und ab der schnurgeraden Straßen. Als Beispiel wäre hier der Film ‚Vertigo’ von Alfred Hitchcock anzuführen.
Palmanova wäre ein anderes Beispiel für eine Planstadt. Diese entstand im 16. Jahrhundert in Italien und ist als Stern angelegt. Jedoch muss auch erwähnt werden, dass es mit diesen speziellen Formen der ‚künstlichen’ Städte gewisse Probleme gibt. Denn Palmanova wurde zwar als Ideal konzipiert, konnte jedoch die Versprechungen nicht erfüllen und wurde von den Einwohnern nie wirklich angenommen. Ein großes Problem dabei ist, dass im geographischen Zentrum der Stadt ein großer, leerer Platz liegt und so die ideelle Mitte fehlt.
Die Stadtplanung arbeitet mit verschiedenen Instrumenten: Pläne, die unterschiedliche Ebenen einer Stadt behandeln. Dazu gehören der Flächennutzungsplan, der in groben Zügen Nutzungsbereiche, wie ‚Wohngebiet’ festlegt. Weiters gibt es den Bebauungsplan, der schon in einem kleineren Maßstab ist und Vorgaben zu Baufluchten, Bebauungsdichte und – höhe macht. Das ist sehr wichtig für eineN ArchitektIn, denn wenn er oder sie sich mit der Planung nicht an diese Vorgaben hält, wird er oder sie den Entwurf niemals in die Tat umsetzen und bauen können. In Österreich muss man hier besonders aufpassen, da alle neun Bundesländer ein eigenes Baurecht haben.
Obwohl es ein eigenes Studium gibt, dass sich mit Stadtplanung auseinandersetzt, ist es auch möglich mit einem abgeschlossenem Architekturstudium in diesem Bereich zu arbeiten.
Abbildungen:
Raster in Milet, www.ruhr-uni-bochum.de
Palmanova, www.web.tiscali.it