Parkplätze geregelt

Parkplätze für Autos wird man in Venedig umsonst suchen. Noch so eine Besonderheit der Lagunenstadt. Es gibt jedoch ein riesiges Parkhaus vor den Toren der Stadt und außerdem müssen auch Boote geparkt werden. Doch damit tut man sich als ArchitekturstudentIn in Österreich ein bisschen schwer, denn wie groß ein Bootsanlegeplatz sein und wieviel Platz zum Wenden anberaumt werden muss, weiß einE StudentIn in einem Land ohne Meer meist nicht automatisch.
Mit den Arten eines und den Maßen für einen Autoparkplatz wird man ziemlich am Anfang des Architekturstudiums vertraut gemacht. Da gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten des Parkens, von parallel über schräg zu senkrecht. Weiters gibt es für jede dieser Möglichkeiten Mindestmaße, die man natürlich nicht überschreiten will, um möglichst viele Parkplätze zu schaffen.
Doch spätestens, wenn man selbst mit einem ungewohnt großen Auto in eine besonders schmale Parklücke eines extrem dunklen Parkhauses zu kommen versucht, macht man sich so seine Gedanken. Aus diesem Grund gibt es auch Familienparkplätze, die besonders groß sind. Nicht etwa - wie noch immer oft „gewitzelt“ wird, ohne dass es allerdings witzig wäre  -  weil Frauen nicht so gut einparken können, sondern es einfach schwierig ist, Kinder auf den Rücksitz zu bekommen, wenn die Tür nur einen Spalt zu öffnen ist.
Auch für Straßen gibt es diese Regeln. Ein weit verbreitetes Nachschlagewerk für Maße jeglicher Art in der Architektur ist der ‚Neufert’. Doch auch hier ist es am besten, wenn man versucht in der Florentiner Innenstadt zu einem Hotel oder einfach in Spitz an der Donau mit dem Auto auf die Weinhügeln zu gelangen. Wenn dann nämlich die Straße plötzlich so eng wird, dass man sich schon zwischen den Häusern eingequetscht sieht, merkt man, dass es diese Mindestmaße noch nicht allzu lange gibt und diese auch nur als Richtwert zu nehmen sind. Ein paar Zentimeter mehr ist da manchmal gar nicht so schlecht. Das Abwägen von Effizienz und (vermeintlichem) Luxus ist hier sehr wichtig.