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Moderne Architektur in Venedig

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Die Architektur in Venedig ist geprägt von der Geschichte. Doch es gibt auch vereinzelt moderne Bauten in der Lagunenstadt, die sehr unterschiedlich auf die spezielle Aufgabe reagieren. Mit Mussolini kam das Ende der in Italien allgemeinen Fixierung auf die Verganganheit. Zwar war Venedig in der Herrschaftstopographie des Faschismus’ zu unbedeutend, um eine größere planerische Energie auf sich zu ziehen, trotzdem bedeutete der Faschismus auch für Venedig eine Zäsur.

In der Zeit Mussolinis wurden vor allem Siedlungen verwirklicht, wie die Anlage bei Santa Marta, und es kam zum Aufbau eines vollkommenen neuen Stadtviertels, Sant Elena. Auch die Garage am Piazzale Roma stammt aus dieser Zeit. Jedoch war fast alles, dass zwischen 1921 und 1944 geschah, schon vorher geplant oder sogar begonnen worden.
Der teilweise Neubau der Biennale-Pavillons kann als erstes Zeichen der Befreiung vom Faschismus gesehen werden. Architekten wie Carlo Scarpa oder Alvar Aalto experimentierten hier mit der Ausstellungsarchitektur. Der neue Bahnhof Santa Lucia fällt auch in diese Zeit. Er könnte aber aufgrund der Formensprache schon zwanzig Jahre früher entstanden sein. Der einzige venezianische Architekt, der sich in dieser Zeit gegen die ausländischen Kollegen - wie Le Corbusier, der den Krankenhausneubau plante, oder Louis Kahn, der ein neues Kongresszentrum entwarf - , durchsetzen konnte, war der schon erwähnte Carlo Scarpa.
In den 70ern erreichte die Postmoderne Venedig. Es entstanden drei Siedlungen, die sich am traditionellen Venedig orientierten, jedoch eine sehr unterschiedliche Handschrift tragen.
In den 90ern wurde von Benovolo ein neuer Masterplan für Venedig erstellt, der das auf dem Festland liegende Mestre miteinbezieht. So wurde die immer wieder angedachte Idee aufgegriffen, die Stadt als bipolare Einheit mit zwei verschiedenen Zentren zu sehen. Diese Pläne wurden jedoch nur sehr fragmentarisch umgesetzt, die Restauration wichtiger Denkmäler stand im Vordergrund.
1996 entwarf der spanische Architekt Santiago Calatrava eine Brücke über den Canal Grande, die die beiden Eingänge der Stadt, Piazzale Roma und Bahnhof, miteinander verbinden soll. Dieser unter anderem für seinen Brückenbau bekannte Architekt – er plante zum Beispiel die Alamillo Bridge in Sevilla – versucht mit seinem Entwurf, den Respekt zum Ort einzuhalten. Diese Brücke ist momentan im Bau.

Quelle: Arbeit ‚Venedig Moderne Achitektur’ zur Exkursion nach Venedig 2006 von Katharina Gaugusch, Anna Feichtinger und Elisabeth Lang

Abbildungen:
Alvar Aalto finnischer Pavillon, www.baunetz.de
Calatrava Brückenskizze, www.invenicetoday.com

 

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