Metalldeckung
Die grüne Farbe der Kuppel von San Simeone Piccolo lässt Rückschlüsse auf das Material der Eindeckung zu: Es handelt sich um ein Metalldach aus bereits patiniertem Kupfer.
Metalldeckungen sind zwar meist teuer in der Anschaffung, im Unterhalt jedoch relativ preisgünstig. Sie stellen die dichteste Art der Deckung dar, sind leicht und sehr haltbar. Deckungen aus Metall können von 5° bis 90° Dachneigung verwendet werden, wichtig ist jedoch, dass sich die Metalle untereinander vertragen. Denn das bereits erwähnte Kupfer verträgt sich zum Beispiel nicht mit Alu, das heißt, dass es dieses angreift und mit der Zeit zerstört. Deswegen ist darauf zu achten, dass diese Metalle nicht kombiniert oder in ausreichende Weise, etwa durch einen Anstrich oder Kunststofffolien, geschützt werden.
Für die Metalldeckungen kommen viele unterschiedliche Metalle zur Anwendung. Diese werden entweder nach ihrem Äußeren oder nach den Eigenschaften für das jeweilige Bauprojekt ausgewählt. Neben Kupfer und Alu, werden auch noch Zink, Blei und Stahl (verzinkt und nichtrostend) verwendet. Kupfer ist die beständigste Metalldeckung, jedoch auch am teuersten. Das Metall bildet bei Luftkontakt eine Schutzschicht, die sogenannte Patina, und verwandelt sich von rotbraun über dunkelbraun zu grün. Bei der Eindeckung ist auf eine klar geführte Entwässerung zu achten, damit es zu keinen Tropfnasen kommt.
Damit die Metallbleche auf der Unterkonstruktion haften bleiben, gibt es die Haften oder Haftstreifen. Diese werden weiter in Festhafte und Schiebehafte unterschieden. Schiebehafte sind bewegliche Elemente, die die temperaturbedingte Längenänderung des Metalles aufnehmen können. Ansonsten könnte das unterschiedliche Dehnen und Zusammenziehen der Bleche und der Unterkonstruktion zu Schäden oder optisch nicht ansprechenden Unregelmäßigkeiten in der Deckung führen.
Metall als Deckungsmaterial wird besonders gerne bei geschwungenen Formen, wie die Kuppel von San Simeone eine ist, verwendet, da sich die Bleche den verschiedenen Formen gut anpassen können. Ein sehr berühmtes Beispiel für eine sehr freie Formensprache, welche mittels Metalleindeckung gelöst wurde, ist das Guggenheimmuseum in Bilbao, Spanien, von Frank Gehry.
Quellen : Skript Hochbau 2+3, Kapitel Metalldeckung
Abbildungen:
Kupfer, www.vezinag.ch
Kupfer patiniert, www.vezinag.ch
Hafte, www.ibr.online.de
Guggenheim Bilbao, www.pinker.wjh.harvard.edu