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Holzbauweisen

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Es gibt drei große Bauweisen im Holzbau: Die Rahmen-, die Skelett- und die Massivholzbauweise. Es gibt jedoch auch regionale Unterschiede .
Eine Massivbauweise ist der Blockbau, der uns heute vor allem von den Almen bekannt ist. Dabei werden Massivholzelementen an den Ecken zimmermannsmäßig verbunden. Es gibt jedoch auch moderne Projekte, wie das Einfamilienhaus des Architekten Antonius Lanzinger in Tirol, der 2003 sein eigenes Haus ohne Dämmung in dieser Bauweise gebaut hat.
Die Fachwerkbauweise als Beispiel der Skelettbauweise war vom Hochmittelalter bis in das 19. Jahrhundert eine der vorherrschenden Bauweisen und von Mitteleuropa nördlich der Alpen bis nach England verbreitet. Sie besteht aus einem Holztraggerüst, dass meist mit Ziegeln oder einem Holz-Lehm-Verbund ausgefacht wurde. Die Lebendigkeit des Baustoffes Holz lässt sich bei dieser Bauweise klar nachweisen, da viele ältere Bauten heute schief stehen.

In Amerika entwickelte sich eine eigenständige Bauweise, die relativ schmale Hölzer in geringem Abstand aneinanderfügt. Bei Öffnungen werden die betroffenen Hölzer einfach verschoben und die Kanten so verstärkt. Diese Rippen- oder Rahmenbauweise unterscheidet nicht zwischen einem primären und einem sekundären Tragsystem, was heißt, dass es sowohl eine tragende als auch eine schützende Funktion übernimmt. Ein weiteres Merkmal der amerikanischen Bauweise sind die genagelten Verbindungen. Der Aufbau erfolgt entweder in einzelnen Geschoßen, das ist die Plattform-Bauweise oder in der vollen Höhe, der Balloonframe-Bauweise. Heute kann man sogar Fertighäuser in dieser Bauweise kaufen.
Auch in Japan hat sich eine eigene Holzbauweise entwickelt. Sie besteht aus vertikalen und horizontalen Elementen, basiert also auf dem Waagebalken-Prinzip. Im Gegensatz zur europäischen Bauweise sind die Elemente nicht vollkommen starr miteinander verbunden. Das hat den Vorteil, dass die Konstruktion im Falle eines Erdbebens zwar leicht auseinanderfällt, die einzelnen Teile jedoch mehr oder weniger unbeschädigt bleiben.

Auf der TU Wien gibt es neben dem Pflichtfach ‚Materialkunde’ auch noch das Wahlfach ‚Holzbau’, das näher auf das Thema eingeht.

Quellen: Skript Holzbau 1-5, Skript Hochbau Einführung

Abbildungen:
Blockbau Lanzinger, www.baunetz.de
Fachwerkshaus, www.baulinks.de

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