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Brücken – Konstruktion

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Venedig ist bekannt für die vielen Brücken, welche die Kanäle überspannen. Die meist kleinen Spannweiten sind  relativ einfach zu bewältigen, obwohl auch hier auf eine gewisse Durchfahrtshöhe geachtet werden muss.
Sowohl BauingenieurInnen als auch ArchitektInnen entwerfen Brücken, doch eigentlich ist das Thema Brücke in der Architektur eine Sonderdisziplin. Bei Brücken, anders als bei vielen anderen Bauten, kommt es nicht auf einen abgeschlossenen Raum an. Das Tragwerk und seine Fähigkeiten stehen im Vordergrund. Oft wird es auch als gestaltendes Element eingesetzt. Außerdem gibt es unglaublich viele Möglichkeiten, eine Brücke zu bauen. Neben den verschiedenen Konstruktionsarten wie Hängebrücke, Schrägseilbrücke oder Fachwerksbrücke können in diesem Bereich sehr viele unterschiedliche Materialien wie Holz, Stahl, Beton, Stahlbeton, aber auch Seile oder Schwimmkörper eingesetzt werden
Für besondere oder große Brücken gibt es internationale Wettbewerbe. Aus so einem Wettbewerb ist zum Beispiel die Milleniumbridge in London hervorgegangen. Das siegreiche Projekt von Arup, Norman Foster und Anthony Caro wurde 2000 eröffnet, musste jedoch schon zwei Tage später wieder gesperrt werden, da die Brücke heftig hin und her schwankte. Bei Tests fand man heraus, dass die Planer nicht mit der vertikalen Schwingung gerechnet hatten, welche durch sich langsam bewegende Menschen wegen des leichten hin und her Taumelns auslöst wird. Es war ein ungünstiger Zufall, dass die Frequenz, die dadurch entstand, der Eigenfrequenz der Brücke entsprach. Der Einbau der speziellen Dämpfer dauerte zwei Jahre und so konnte die Milleniumbridge erst 2002 wieder für FußgängerInnen geöffnet werden.
Diese Probleme tauchen immer wieder auf: Sie ergeben sich meist durch den Ehrgeiz, eine möglichst schlanke Formensprache für Brücken zu finden. Doch auch der Lauf der Zeit kann Brücken zum Schwanken bringen. Die U-Bahn-Brücke über die Wienzeile von Otto Wagner wurde zum Beispiel zur Zeit der Jahrhundertwende gebaut. Die damals fahrenden Bahnen wurden noch mit Dampf betrieben und erreichten bei weitem nicht die heutigen Geschwindigkeiten. Aus diesem Grund musste die Brücke verstärkt und die Gleise schräg verlegt werden, damit sie den geänderten Belastungen standhalten kann.  Es gibt auch  ein Gerücht, das besagt, dass die U-Bahnen deshalb nur mit gedrosselter Geschwindigkeit über die Wagner-Brücke fahren dürfen.

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