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Brücken – Barrierefreies Bauen

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Venedig als Stadt der unzähligen Brücken. Tatsächlich gibt es über 400 davon und wer schon einmal in der italienischen Lagunenstadt war, weiß wie schwierig es ist, schwere Koffer über die Brückentreppen zu tragen. Diese Last nimmt man jedoch meistens in Kauf, da ja das Gepäck im Hotel gelassen werden kann. Dann werden die Brücken von Hindernissen wieder zu romantischen Elementen der Stadt.
Es gibt jedoch auch Menschen, die ihre Last nicht abladen können und für die zum Beispiel Treppen ein unüberwindbares Hindernis darstellen. Dazu zählen nicht nur gehbehinderte oder ältere Menschen, sondern unter anderem auch Mütter und Väter mit Kinderwägen.

Es ist ganz spannend, einmal durch eine Stadt zu gehen und auf diese Dinge zu achten. Wenn man plötzlich mit Kinderwagen, im Rollstuhl oder mit einem Kleinkind unterwegs ist, sieht die Welt ganz anders aus. Alltägliche Elemente, an die man nie einen Gedanken verschwendet, fallen einem ins Auge. Dazu zählen neben den vorher erwähnten Treppen auch zu steile Wege und Rampen oder einfach zu hoch liegende Lichtschalter oder Fenster.
Solltet ihr einmal beim H&M in der Wiener Kärntnerstraße vorbeigehen, geht hinein und besucht die Unterwäscheabteilung im Untergeschoß. Dort könnt ihr eine fast senkrechte, über eine Treppe gelegte Rampe bewundern, die wohl sehr an ihrer Idee vorbeigeht. Schon der Eingang kann zum Problem werden, wenn er zu eng ist, die Türklinke zu hoch liegt oder dort eine Drehtüre, wie sie bei Banken und Einkaufszentren beliebt ist, eingebaut ist. Zu besichtigen zum Beispiel auch bei der TU Bibliothek im 4. Wiener Gemeinde-Bezirk.

Das sogenannte barrierefreie Bauen ist natürlich vor allem im Altbau nicht immer problemlos  umzusetzen. Dennoch sollte man es nicht nur als notwendiges Übel sehen. Es ist nämlich relativ einfach, einige Dinge zu beachten. Geschickt angewandt kann es sogar zu einem Gewinn etwa in Form eines interessanten Raumgefüges werden.
Im Architektur-Studium wird barrierefreies Planen meist automatisch vorausgesetzt und nicht mehr extra bei der Aufgabenstellung angegeben.

Auf der TU Wien gibt es eine spezielle Vorlesung zu dem Thema, die nach mehrmaliger Namensänderung momentan ‚Universal Design’ heißt.
Link: http://www.is.tuwien.ac.at/barriere/index.html

Abbildungen: 
Brücke als Hindernis, Photo: Carina Alterdinger

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