Bahnhof Santa Lucia
Die Kirche Santa Lucia, welche am rechten Bildrand des Gemäldes von Guardi zu sehen ist, wurde im 19. Jahrhundert abgerissen. An ihrer Stelle errichteten die Österreicher, die damals Venedig besetzten, einen Bahnhof.
Dieser Bahnhof ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in der Lagunenstadt und darüber hinaus eine notwendige Verbindung zum Festland, also zu Mestre. Viele Besucher kommen auf diesem Weg nach Venedig und so ist es nicht verwunderlich, dass täglich 82.000 Menschen den Bahnhof frequentieren.
Der Verkehrsbau blickt auf eine turbulente Geschichte zurück. 1861 wurde der erste Bahnhof erbaut und durch eine 5 km lange Brücke, der Ponte dell’Libertà, mit Mestre verbunden. Im 20. Jahrhundert kam es dann zu neuen Planungen des Kopfbahnhofs Santa Lucia. Ab 1924 fertigte der Architekt Angiolo Mazzoni, ein Futurist, unzählige Pläne für den Bau an. Doch die Entwürfe des Architekten des Triester Bahnhofes konnten nicht überzeugen und so kam es 10 Jahre später schlussendlich zu einer Ausschreibung, die Virgilio Vallo gewann.
Dessen Bau wurde jedoch durch einen Minister bis 1936 auf Eis gelegt, da dieser mit der Fassadengestaltung nicht einverstanden war. Schließlich wurde eine endgültige Lösung erst nach dem zweiten Weltkrieg durch den hauseigenen Architekten FS Paolo Perilli erwirkt.
In Österreich tut sich momentan einiges auf diesem Sektor, da viele Bahnhöfe, die großteils aus der Jahrhundertwende stammen, im Zuge der Bahnhofsoffensive restauriert oder umgestaltet werden. In Graz und Linz wurden die Bauarbeiten schon abgeschlossen, jetzt warten zum Beispiel noch Salzburg oder der Wiener Südbahnhof, bei dem schon ein großer städtebaulicher Wettbewerb veranstaltet wurde, auf ein neues Gesicht.
Abbildungen:
Bahnhof Santa Lucia, www.cheapvenice.com
Wettbewerb Westbahnhof Wien, www.wien.gv.at
Quellen: www.trivago.de