Architektur als Kulisse
Die Stadt taucht als Handlungsort in Film, Literatur, Malerei, Theater und Oper auf. Und doch vergisst man, dass diese Kulisse eine lebendige Stadt mit wirklichen EinwohnerInnen ist, dessen Zahl zwar stetig abnimmt, aber ein paar der EinwohnerInnen gibt es eben doch noch.
Architektur wird gerne als Kulisse eingesetzt, wobei ganz verschiedene Maßstäbe und Ausformungen zum Einsatz kommen. So gibt es zum Beispiel Filme, deren Außenaufnahmen zwar in der jeweiligen Stadt, die Innenaufnahmen jedoch in Studios auf der ganzen Welt gedreht werden. Es gibt aber auch Filme, für die ganze Städte aufgebaut werden, wie zum Beispiel für ‚Die Geisha’, und wieder andere, in denen animierte Stadtteile zum Einsatz kommen, siehe ‚Spiderman’.
Manche Filme stechen dabei heraus, da die Architektur eben nicht nur Kulisse, sondern Bestandteil der Geschichte ist. Denn was wäre ‚Shining’ ohne das Hotel Overlook in den Bergen mit seinen ewig langen Gängen, das manchmal sogar selbst als Protagonist und Herd des Wahnsinns gesehen wird, oder ‚Being John Malkowich’ ohne seinen 7 ½. Stock?
Um diese Kulissen schaffen zu können, kann man entweder Bühnenbild oder Architektur studieren und sich später spezialisieren. Manche meinen zwar, dass man es sofort sieht, wenn ein Architekt am Werk war, da dieser ganz anders denkt, als jemand der nur auf die Wirkung bzw. das Erscheinungsbild Wert legt, dies wage ich jedoch zu bezweifeln.
Mehr dazu gibt es in der Vorlesung ‚Architektur und Film’ auf der TU Wien.
Link: www.atheory.tuwien.ac.at
Abbildungen:
Being John Malkowich, www.fusionanomaly.net
Shining Hotel, http://digilander.libero.it/