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Wasser voll Leben

Betrachtet man das Wasser der Lagune in Francesco Guardis Bild, nimmt man das Wasser zwar wahr, man könnte jedoch nie vermuten, welche Vielzahl an Lebewesen sich darin verbirgt. Damit sind nicht nur Fische gemeint, die man als erstes mit Wasser assoziiert: der Großteil sind Mikroorganismen, die mit freiem Auge nicht sichtbar sind.
Die Bedeutung der Mirkoorganismen wird unterschätzt: sie sind für die „Selbstreinigungskraft“ des Wassers verantwortlich. Was versteht man darunter? Unter der Selbstreinigungskraft versteht man alle Prozesse, die dazu beitragen, das Wasser in seinem natürlichen Zustand zu erhalten. Dazu zählt auch die  Fähigkeit von Gewässerorganismen, organische Stoffe (= Verschmutzung) im Wasser abzubauen, um einen stabilen Zustand des Gewässers zu erreichen.
In Kläranlagen wird  dieser Prozess zur Abwasserreinigung künstlich verstärkt: Mikroorganismen werden in so genannten „Belebungsbecken“ konzentriert. Zusätzlich wird von außen Sauerstoff zugeführt, um die Abbauleistung zu intensivieren.

Es ist nicht gleichgültig, welche Bakterien und Pilze sich im Wasser befinden. Die Zusammensetzung der Mikroorganismen macht Aussagen über die Gewässerqualität möglich. Der aus der Bestimmung und Bewertung der Organismen erhaltene Saprobienindex ist ein Maß für die Belastung eines Fließgewässers. In der Wasserrahmenrichtlinie der EU, die alle Staaten zum Gewässerschutz verpflichtet, wird u.a. dieser Wert zur Beurteilung der Güte von Fließgewässern herangezogen.

Quelle: Matthias Jungwirth, Angewandte Fischökologie an Fießgewässern, 2003

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