Politische Positionen auf der Biennale
Welche Ereignisse bestimmen das kulturelle Leben des heutigen Venedigs?
Eine der wichtigsten Plattformen für zeitgenössische Kunst ist die Biennale in Venedig.
Als Biennalen bezeichnet man Festivals und Ausstellungen, die alle zwei Jahre stattfinden.
Sowohl für etablierte, aber auch für junge, international noch unbekannte Künstler sind sie eine Möglichkeit, ihre Werke einem großem Publikum zu präsentieren.
Die erste Biennale fand 1895 in Venedig statt. Die Idee machte bald Furore. So findet man heute Biennalen in nahezu jeder größeren Stadt. Bekannt sind die großen Ausstellungen in Sao Paulo, Paris und Istanbul, aber auch viele kleinere Städte veranstalten Biennalen.
Man kann fast sagen, es gibt im Moment so etwas wie einen "Biennale-Boom", denn Biennalen bieten nicht nur die Möglichkeit, internationale Kunst zu präsentieren, auch der wirtschaftliche Faktor spielt eine wesentliche Rolle. Das breitgefächerte Programm, welches durch Veranstaltungen aus dem Film- und Musikbereich komplettiert wird, lockt viele zahlungskräftige, kunst- und kulturinteressierte Touristen an.
Als Austragungsort der Venedig-Biennalen diente ursprünglich das Gelände der Giardini, ein gartenähnliches Areal im Venediger Stadtteil Castello. Auf diesem Gelände finden sich 28 Länderpavillons, die größtenteils anfangs des 19. Jahrhunderts errichtet wurden. Da die Biennale mit der Zeit zu einer riesigen Ausstellung gewachsen ist, finden dort nicht mehr alle TeilnehmerInnen Platz. So ist die Biennale mittlerweile in Räumlichkeiten der ganzen Stadt verstreut.
Ursprünglich sollte die Biennale zeitgenössische, italienische Kunst mit Schwerpunkt auf Malerei repräsentieren. Durch den großen Erfolg und der hohen Anzahl an BesucherInnen erweiterte man das kulturelle Angebot:
Das Ausstellungsprogramm beinhaltet Malerei, Bildhauerei und Fotografie bis hin zu Werken unter Einsatz neuerer Medien wie Videokunst, Performance und Installation.
Außerdem steht heute nicht allein die Kunst im Mittelpunkt, sondern auch der Ausstellungsraum selbst wird zum Thema kritischer Auseinandersetzungen. Einige KünstlerInnen greifen aktiv in die Architektur und die Umgebung der Präsentationsorte ein und thematisieren so ihre Möglichkeiten und Grenzen.
Quelle:
Lehrveranstaltung an der Akademie der bildenden Künste Wien
Vorlesung: Kunst der Gegenwart von Ute Meta Bauer
2003, Institut für Gegenwartskunst
www.labiennale.org