Vom Holz zum Erdöl
Ein Streifzug durch die Geschichte der wichtigsten Energiequellen
Holz ist seit Jahrzehnten eines der wichtigsten Baumaterialien in Venedig. In ganz Europa wurde Holz nicht nur zum Bauen verwendet, sondern auch als die wichtigste Brennstoffquelle. Es wurden mehr Bäume gefällt als nachwachsen konnten. Viele Wälder mussten auch den Ackerflächen Platz machen, die man zur Ernährung der Menschen und ihrer Haus- und Nutztiere brauchte.
Vor der industriellen Revolution des späten 18. Jahrhunderts gab es in Europa zwei längere Perioden des Bevölkerungswachstums (zwischen 1100 und 1350 und zwischen 1450 und 1650). Nach den ersten Perioden gab es als Folge der Pest einen starken Rückgang und später nahm die Bevölkerungszahl wegen häufiger Hungersnöte ab.
Holz wurde immer knapper und es wurde aus immer weiter entfernten Regionen herbeigeschafft. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde auf den schon länger bekannten aber für damalige Begriffe minderwertigen Brennstoff Kohle zurückgegriffen. Doch bald wurde die Kohle für die Metallverarbeitung entdeckt. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts hatte die Steinkohle das Heizen revolutioniert. Ihr Einsatz war unverzichtbar für die Herstellung von Glas, Dachziegeln, Salz (durch das Verdampfen von Meerwasser) und das Brotbacken.
Doch auch der Kohleabbau ist bis heute eine umweltschädliche Angelegenheit. Bei der Kohleverarbeitung fallen viele Nebenprodukte an. Vor allem Leucht- oder Kohlegas hatten prägende Auswirkungen auf die Gesellschaft. Dies ermöglichte den Ensatz von Gasbeleuchtungen.
Am Ende des 19. Jahrhunderts begann die Nutzung einer neuen Energiequelle: Erdöl. So wie die Kohle das 19. Jahrhundert bestimmte, so wichtig ist das Mineralöl ab dem 20. Jahrhundert.
Eine weitere Energieentwicklung ist die Elektrifizierung. Anders als Erdöl und Kohle ist die Elektrizität keine Energiequelle, sondern ein Energieträger. Die Elektrifizierung ermöglichte zum Beispiel die Verbreitung von Haushaltsgeräten oder elektrifizierte Massenverkehrmittel und kurbelte den Gebrauch von Energie dermaßen an, dass Ende des 20. Jahrhunderts die Menschen in den Industrieländern in jedem Moment ein Elektrogerät benutzen konnten. Heutzutage sind viele WissenschafterInnen zu der Erkenntnis gekommen, dass ein effizienter Umgang mit den verschiedenen Energiequellen wichtig ist, um weitere Umweltverschmutzungen zu verhindern.
An der Universität für Bodenkultur beschäftigt sich das Institut für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (http://www.wiso.boku.ac.at/454.html) und das Institut für Verfahrens- und Energietechnik (http://www.map.boku.ac.at/ivet.html) mit Energiethemen und Nachhaltigkeit.
Quelle: Richard Heinberg: The Party’s over – Das Ende der Ölvorräte und die Zukunft der industrialisierten Welt; Riemann Verlag, München, 2004