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Wasser-Kunst: Olafur Eliasson

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Für Venedig, die Stadt die wegen ihrer Schönheit und Einzigartigkeit 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, spielt Wasser eine zentrale Rollen.
Aber nicht nur in Venedig, auch in der bildenden Kunst findet Wasser vielfältigen Einsatz, etwa als Lösungsmittel, Bindemittel in der Malerei und Restauration… . Wasser ist aber nicht nur in der Produktion einsetzbar, sondern wird in der zeitgenössischen Kunst auch selbst zum verwendeten Material.
So beschäftigt sich der 1967 in Dänemark geborene Künstler Olafur Eliasson in seiner Kunst vorwiegend mit physikalischen Phänomenen in der Natur. Seine Werke befinden sich an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft. In seinen Installationen zeigt er künstliche, täuschend echte Landschaften, Wasserfälle, klimatische Abläufe und Farb- und Lichtphänomene (wie etwa künstliche Sonnenuntergänge; The Weather Project, London, Tate Modern 2003). Die Installationen, die sich meist „Indoor“ in Galerien und Museen befinden, dürfen und sollen sogar begangen, berührt und gefühlt werden, denn der Betrachter ist in den Werken von Eliasson ein unverzichtbarer Teil.

Bei der Arbeit the mediated motion im Kunsthaus Bregenz (2001) verwandelte er in Zusammenarbeit mit dem Zürcher Landschaftsarchitekten Günther Vogt alle vier Stockwerke in einen Parcour „vom Erlebnis und vom Bewusstsein des Erlebnisses“ (Zitat: Eliasson, www.kunsthaus-bregenz.at). Mit Hilfe von Wasser, Pflanzen, Erde und Nebel wurde das  Innere des Gebäudes durch Wasserflächen und gartenähnliche Areale belebt.
In einer anderen Arbeit, green river (1998), färbte er das Wasser von Flüssen an verschiedenen Orten der Welt (zB Schweden, USA, Norwegen)  mit einem ungiftigen Farbstoff ein, dies aber ohne Wissen der Bevölkerung, denn der „Überraschungseffekt“ - die Reaktion - war Teil der Arbeit.
Olafur Eliasson geht es aber nicht darum, ein romantisches Bild von der Natur und in ihr vorkommenden Phänomenen zu erzeugen, noch möchte er es darauf  beruhen lassen, nur unsere Vorstellung von Natur zu überprüfen. Er möchte darauf hinweisen, dass bereits unsere Wahrnehmung und unser Verhältnis zur Umwelt ein sozio-kulturelles Konstrukt ist.
So zeigt er in seinen Installationen ganz offen die Lampen, Pumpen und Schläuche, die seine Effekte herstellen, um zu unterstreichen, dass unsere Wahrnehmung etwas durch Menschen und Medien gemachtes ist.


Quellen:
Stephan Trescher: Schnellkurs -  Kunst der Gegenwart. Dumont, Köln, 2003
Uta Grosenick & Burkhard Riemschneider: ART NOW. Artists at the Rise of the New Millennium, Köln, 2005

www.kunsthaus-bregenz.at
www.olafureliasson.net


Bild: Waterfall 2004
Quelle: Uta Grosenick & Burkhard Riemschneider: ART NOW. Artists at the Rise of the New Millennium, Köln, 2005
Bild: The Mediated Motion – Kunsthaus Bregenz 2001
Quelle: www.olafureliasson.net

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