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Trinkwasser

Wie sorgte Venedig für Trinkwasser?
Venedig hatte im 14. Jahrhundert mehr als 100.000 Einwohner  - mehr als die meisten anderen italienischen Städte. Es war zwar im Wasser gebaut worden, doch das Wasser um die Stadt war leider ausschließlich Salzwasser.
Woher kam das Trinkwasser, mit dem die „Großstadt“ Venedig versorgt wurde?
Es stammte aus so genannten venezianischen Brunnen, die in den Untergrund gebohrt wurden und die tonige Schicht, auf der Venedig gebaut wurde, durchstießen. Man kann sie heute noch in manchen Innenhöfen, vor allem an der Küste bei Grado, Jesolo und Caorle sehen.
Anfang des 17. Jahrhunderts wurden die Vorräte knapp, man musste sich einer anderen Trinkwasserquelle bedienen: die Brenta, ein Fluss, der nahe bei Venedig ins Meer mündete, wurde umgeleitet und in Behälter gefüllt. Die Fässer wurden auf Schiffe verladen und nach Venedig gebracht, wo das Wasser in öffentliche Brunnen umgefüllt wurde.

Für die Instandhaltung der Brunnen gab es Wächter, die die Schlüssel der Deckel verwahrten und jeden Morgen beim Läuten der Glocke die Brunnenschächte öffneten.
Später wurde eine Wasserleitung vom Land nach Venedig errichtet. Am 18. Juli 1911 riss ein Schiff das Hauptrohr der Wasserleitung auf und binnen kürzester Zeit war das gesamte Trinkwasser durch das eingedrungene Meerwasser untrinkbar geworden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden, nicht zuletzt durch den zunehmenden Massentourismus, am Festland laufend neue Quellen erschlossen und Wasserleitungen verlegt, so dass heute die Stadt eine Wasserversorgung gleich einer am Festland liegenden Stadt hat.

Quelle:
Piero Bevilacqua, Venedig und das Wasser. 1995

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