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Klima und Kunstobjekte

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Das Gemälde Francesco Guardis hängt in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien. Um Sammlungen von Kunstobjekten vor Schäden zu bewahren, sollte in einem Museum die Raumatmosphäre überwacht werden. Dabei spielen Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftschadstoffe und Licht eine wesentliche Rolle.
Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe wird unsere Atmosphäre mit Gasen wie Schwefeldioxide, Stickoxide, Ozon und festen Schwebepartikeln wie etwa Russ, Kalk oder Metalle belastet. Eine verschmutzte Oberfläche eines Kunstobjektes beinhaltet Katalysatoren (Schwermetalle) und Feuchtigkeit. Damit sind die Vorraussetzungen für die verschiedenen chemischen Reaktionen mit diesen Luftschadstoffen geschaffen. Verunreinigte Oberflächen von Kunstwerken müssen vom Schmutz befreit werden.
Steigende Temperaturen verstärken die chemischen Reaktionen sowie die biologischen Prozesse. Diese wirken sich alterungsbeschleunigend auf die Kunstobjekte aus. Ein Temperaturanstieg von ca. 10 °C kann eine doppelte bis 10fache Reaktionsgeschwindigkeit bedeuten.

Für Ausstellungsräume empfiehlt sich eine Temperatur von 17-20 °C. Ein starker und kurzeitiger Temperaturwechsel kann Objekte mit Materialkombinationen (z.B. Kunsthandwerk), die eine unterschiedliche Reaktionszeit und einen differenzierenden Ausdehnungsquotienten haben, gefährden. So können starke Spannungsunterschiede entstehen und zu beträchtlichen Schäden führen.
Die Luftfeuchtigkeit eines Raumes wird durch die Relative Feuchte (RF) angegeben. Dies ist das Verhältnis der momentanen und der bei der gleichen Temperatur größtmöglichen Feuchte (in %). Da in einer Sammlung die relative Luftfeuchtigkeit nicht weniger als 50 und nicht mehr als 65% erreichen sollte, muss darauf geachtet werden, diese Grenzwerte nicht zu überschreiten.

Wechselnde Temperaturen bewirken ein An- und Absteigen der relativen Luftfeuchtigkeit. Dies kann sich schädigend für hygroskopische (wasseranziehende) Materialien wie etwa Naturfasern (textiler Bildträger), Holz, Papier oder Fotos auswirken. Die Beeinflussung der Relativen Feuchte ist durch die Regulierung der Temperatur und durch Be- und Entfeuchtungssysteme möglich.
Die Lichtstärke ist durch die Energie der Lichtquelle bestimmt und wird in Candela (cd) gemessen. Eine zu hohe Lichtstärke kann bei Kunstobjekten zu so genannten Lichtschäden führen. Dabei lösen der grüne und blaue Bereich im Spektrum des sichtbaren Lichts, sowie die ultraviolette Strahlung (UV) chemische Prozesse aus, die etwa zum Verblassen von Farben, Vergilben von Firnis und Kunststoffen oder zum Verspröden und Brüchigwerden von Papieren und Textilien führen. Eine Erhöhung der relativen Feuchte begünstigt das Fortschreiten und das Ausmaß der Lichtschäden. Besonders lichtempfindliche Objekte sind Aquarelle, Gouachen, Zeichnungen, Druckgraphik, Textilien, Federn, Leder etc.

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