Kartenerstellung heute
Die Gefahren und Mühen, die Wissenschaftler in Venedig früher auf sich nehmen mussten, um Karten zu erstellen, bleiben uns heute erspart. Es gibt verschiedene Methoden, um Abbildungen der Erde zu erhalten, die zu Karten verarbeitet werden können:
- Satellitenbilder
- Luftbilder (aus Flugzeugen aufgenommene Fotos)
Nicht nur einfache Karten können erstellt werden, auch digitale Geländemodelle können mithilfe eines speziellen Verfahrens, dem Laser Scanning, angefertigt werden. Laser Scanning funktioniert folgendermaßen:
Von einem Flugzeug aus werden Laserstrahlen ausgesendet, der Strahl trifft auf der Erde auf und wird reflektiert. Das Echo dieser Strahlen wird von einem Sensor registriert. Dabei wird die Zeit gemessen, die vom Aussenden des Laserstrahls bis zu dessen Eintreffen im Sensor vergeht. Es gilt: je kürzer die Zeit, desto näher (und auch höher) muss der gemessene Punkt sein.
Diese Methoden vereinfachen die Kartenerstellung ganz gewaltig, dennoch gibt es nicht von allen Gebieten der Erde genaue Karten.
Ein Projekt des Instituts für Vermessungswesen der Universität für Bodenkultur befasst sich mit der Erstellung einer Karte für den Kailash in Tibet, den heiligsten Berg der Welt. Er ist das Ziel vieler Millionen Pilger unterschiedlicher Religionen, wobei nicht seine Besteigung sondern seine Umrundung angestrebt wird und als religiöses Verdienst gilt. Für manche ist dieses Ziel nicht zu schaffen - eine genaue kartographische Darstellung kann die Umrundung vereinfachen.
Die Zielsetzung des Projektes liegt in einer naturähnlichen Darstellung des Berges Kailash im Maßstab 1:50.000. Die Darstellung soll, entsprechend dem religiösen Hintergrund, einem Mandala ähneln.
Quellen:
Jacobsen, Fernerkundung – einfache Kartenerstellung mit Satellitenbildern. 2004
Ernst Fuchs, Geoinformationssysteme, Skriptum zur Vorlesung . 2006
www.boku.ac.at