Rekonstruktion natürlicher Klimaänderungen
Um die Folge von menschlich verursachten Klimaänderungen richtig einschätzen zu können, müssen zuerst die natürlichen Änderungen des Langzeitklimas (mehr als 10.000 Jahre), des Mittelzeitklimas (10.000 bis 100 Jahre) und des Kurzzeitklimas verstanden werden. Erst dann lassen sich Aussagen über den Einfluss menschlicher Aktivitäten auf das Klima machen. Mit Hilfe von Klimamodellen werden vergangene Klimazustände rekonstruiert und die komplexen zeitlichen Abläufe des Klimasystems analysiert.
Als Informationsquellen über das erdgeschichtliche Klima dienen Meeres- und Binnenseeablagerungen, Bohrkerne aus den polaren Eiskappen, Korallen, Baumringe und Höhlensinter. Zum Beispiel zeigen Bohrkerne aus dem Toten Meer einen abrupten Klimawechsel vor etwa 2.000 Jahren. Für die klimatische Entwicklung spielen die Wechselwirkungen zwischen der Atmosphäre, dem Ozean mit seinen großräumigen Strömungen und der Biosphäre eine wichtige Rolle.
Unter dem „El-Nino-Phänomen“ wird das Ausbleiben der westwärts gerichteten Passatwinde im Pazifik vor Südamerika und damit der Westströmung des Oberflächenwassers verstanden. Die Kopplung zwischen großräumigen ozeanischen Strömungen und der Atmosphäre steuert z. B. das eben beschriebene „El-Nino-Phänomen“. Ein Indikator für Klimaänderungen ist die Höhe des Meeresspiegels. Es ist seit langem bekannt, dass sich die Höhe des Meeresspiegels in der Vergangenheit um einige Metern geändert hat.
Grafik: conveyorbelt.jpg Quelle: IPCC
Text zur Grafik: Darstellung der großen globalen Wasserbewegungen („Global Conveyor Belt“). Die Antriebskräfte dieser "Heizung" sind die Erwärmung des Oberflächenwassers in den äquatorialen Regionen durch Sonneneinstrahlung, die globalen Windsysteme (z. B. die Passatwinde) und das absinkende kalte, salzreiche Wasser in den arktischen Breiten.
Quelle: http://www.weltderphysik.de