Reibung
Die Gondolieri auf dem Gemälde mühen sich sichtlich ab, vorwärts zu kommen. Dauernd müssen sie rudern oder sich mit den Rudern abstoßen. Sie werden durch Reibung am Fortkommen gehindert.
Die Reibung ist eine Kraft, die immer der ursächlichen Kraft entgegengesetzt wirkt. Sie hängt immer von den Stoffen ab, die sich berühren. Des weiteren ist sie proportional zur Angriffsfläche und zur Geschwindigkeit des Objektes. In der Mechanik werden Haft-, Gleit- und Rollreibung unterschieden.
Die Haftreibung ist die Kraft, die zu überwinden ist, um zu beginnen, einen (nicht runden) Körper über eine Oberfläche zu ziehen. Die ziehende Kraft kann dann verringert werden, muss aber immer noch größer sein als die Gleitreibung, sonst würde der Körper wieder langsamer werden und schließlich stehen bleiben. Die Rollreibung ist schließlich die Kraft, die notwendig ist, um einen Gegenstand zu rollen.
Bei der Reibung zwischen zwei Körpern kommt es hauptsächlich auf die Oberflächenbeschaffenheit an. Im Fall des Luftwiderstandes stoßen die Gasteilchen unregelmäßig gegen das bewegte Objekt, werden dadurch beschleunigt und entziehen dem Gegenstand so einen Teil seiner kinetischen Energie. Die Reibung im Wasser hat die gleiche Ursache. Aber auch Intermolekularkräfte sind von Bedeutung: Das sind Reste von nicht gänzlich abgeschirmten elektromagnetischen Kräften („Van-der-Vaals-Kräfte“ oder auch „Effekte höherer Ordnung“), die für den Zusammenhalt von Festkörpern sorgen.
Reibung führt immer zu Wärme. Dies kann beabsichtigt sein, wie beim Händereiben im Winter, oder auch zu Problemen führen, wie z.B. beim notwendigen Hitzeschild eines wieder in die Erdatmosphäre eintretenden Raumschiffes. Ohne Reibung gäbe es kein Fortkommen und keine Bewegung. So gibt es kein Vorwärtskommen auf Eis mit Eislaufschuhen, wenn sie parallel zur Fortbewegungsrichtung stehen. Auch Flugzeuge würden ohne Reibung nicht fliegen.