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Kunst als Widerstand

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Francesco Guardi war ein Auftragsmaler, der sein Leben in einem anerkannten Beruf verbringen konnte. Als solcher wurde er von der Geschichtsschreibung erfasst, seine Werke sind uns erhalten geblieben und können zum Gegenstand einer Auseinandersetzung in der Kunstgeschichte werden. Welche Formen von künstlerischer Praxis hat es im 18. Jahrhundert gegeben, die als solche nicht (an)erkannt oder systematisch an den Rand gedrängt wurden? Wer stellt die Regeln auf, die (damals wie heute) bestimmen, wer im Feld der Kunst agieren darf und wer nicht?
Das Kunstsystem ist immer schon Teil eines größeren politischen Systems gewesen, das seine Mechanismen von Ein- und Ausschluss definiert. In der Gegenwart ist es der globale Neoliberalismus, der die Machtverhältnisse zwischen KuratorInnen, KritikerInnen, KünstlerInnen und GaleristInnen bestimmt. Auf diese Weise können manche Positionen in der Kunst stärker repräsentiert und andere marginalisiert werden. Beispielsweise macht sich eine strukturelle Ungleichheit zwischen Ost- und Westeuropa, die nach dem Fall der Berliner Mauer eingetreten ist, bis heute in der Kunstszene bemerkbar. Kunst aus Ost- und Mitteleuropa ist größtenteils aus der internationalen Kunstszene ausgeschlossen. Daran kann man erkennen, wie kulturelle Probleme immer auch mit politischen Problemen verbunden sind.

Wenn man kritische Ansätze in der künstlerischen Praxis entwickeln möchte, bedeutet das also auch ein permanentes Hinterfragen der Funktionsweisen des Kunstbetriebes und seiner Institutionen.
Alexander Brener und Barbara Schurz greifen mit ihren provokanten Aktionen direkt in das Kunstgeschehen ein und machen so auf eben diese Mechanismen aufmerksam, die sonst meist unbemerkt bleiben würden. Sie sehen ihre Kritik am Kunstbetrieb als Teil einer Globalisierungskritik, die direkt in das Leben, nicht nur in die ästhetische Sphäre eingreift. So hat Alexander Brener 1997 ein Dollarzeichen auf ein Gemälde von Kasimir Malewitsch gesprüht und damit gezeigt, wie bedeutende Kunstwerke der Vergangenheit in der Gegenwart primär ökonomische Zwecke erfüllen.

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